Tag der Begegnung 2016: „Nebeneinander, miteinander, füreinander“
|LH Kaiser, LR Holub und zahlreiche weitere Ehrengäste folgten Einladung der Islamischen Glaubensgemeinschaft – bedeutendes Signal für einen gemeinsamen Weg
Zu einem eindrucksvollen Bekenntnis zu Kärnten, zum Miteinander und zum Dialog der Religionen gestaltete sich gestern, Samstag, der „Tag der Begegnung“, zu dem die Islamische Religionsgemeinde Kärnten (IRGK) in Kooperation mit dem Muslimischen Sozialdienst Kärnten (MSDK), unterstützt vom Land Kärnten, eingeladen hatte. „Vom Nebeneinander zum Miteinander zum Füreinander“ – dieser Leitgedanke von Esad Memic, Vorsitzender der Islamischen Glaubensgemeinschaft Kärnten, wurde zum Motto des Abends, den zahlreiche geistliche und politische Vertreter Kärntens gerne zum Brückenbauen nutzten.
Zu den wohl bedeutendsten 80 Minuten in seiner politischen Laufbahn kürte Landeshauptmann Peter Kaiser den offiziellen Teil der eindrucksvollen Veranstaltung im Seepark Hotel in Klagenfurt. „In einer schwierigen Zeit verspüre ich nach sieben exzellenten Reden etwas, das Mut macht: eine Einigkeit in der Bereitschaft, unter Akzeptanz des Pluralismus, aufeinander zuzugehen.“ Es sei nicht nur Aufgabe der großen Religionen, sondern auch der politischen Parteien, sich aufeinander so einzustellen, dass ein Füreinander auch möglich ist. Gerade in der heutigen Zeit, in der so viele Menschen unter der Angst des Verlustes leiden, brauche es jemanden, der klare Orientierung gibt. „Gehen wir diesen Weg gemeinsam, miteinander und füreinander“, so der Landeshauptmann abschließend.
Begegnung sei gerade in einer so polarisierenden Zeit wie heute von besonderer Bedeutung, war auch LR Rolf Holub voll des Lobes für die Veranstaltung. „Ich freue mich, dass es euch gibt, und ich freue mich über die Integration die in Kärnten Gott sei Dank immer besser funktioniert.“
Hasudin Atanovic, Generalsekretär der Islamischen Glaubengemeinschaft Kärnten, betonte: „Gott hat die Menschen mit Absicht unterschiedlich gemacht, damit wir aus dieser Verschiedenheit Einigkeit schaffen.“ Klar sprach er sich gegen Radikalisierung in jeder Form aus. „Das ist ein Missbrauch der Werte jeder Religion. Toleranz, Dialog, Liebe und Respekt ist unser gemeinsamer Weg“, so Atanovic. Das Modell eines Islams mit österreichischer Prägung sei laut Memic das Ziel. „Wir leben in Kärnten in einer Wertegemeinschaft die stark genug ist, um Vielfalt zur Einigkeit zu machen“, war er sich sicher.
„Es brauche zwei feste Fundamente, um das zu überwinden, was trennt“, meinte Superintendent Manfred Sauer und sprach damit die Notwendigkeit des Brückenbauens in allen Lebensbereichen an. „Eine Brücke zu bauen, heißt auch, sich auf einen anderen Menschen einzulassen“, betonte er und sah im „Tag der Begegnung“ ein zukunftsweisendes Zeichen. Mit einer Bitte richtete sich Bischof Alois Schwarz an die „friedenssuchenden“ Festgäste: „Ich wäre sehr dankbar, wenn wir uns zumindest darauf einigen könnten, dass Allah, also Gott, alle Menschen liebt – unabhängig von ihrer Gottesvorstellung.“ Ein von Europa geprägter Islam sei, laut Schwarz, das Ziel, das es anzustreben gelte.
Auch Edwin Schäffer, Bereichsleiter des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) sprach von der Notwendigkeit, sich aufeinander einzulassen. Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger war sich sicher: „Begegnung entsteht durch gemeinsames Tun.“ Gerade im Schulbereich gäbe es bereits zahlreiche Projekte, die dieses Bestreben bereits erlebbar machen.
Die Möglichkeit zur Begegnung nutzten unter anderen auch Landesamtsdirektor Dieter Platzer, Landespolizeikommandantin Michaela Kohlweis, ihr Stellvertreter Markus Platzer, GR Ruth Feistritzer, Vzbgm. Gerda Sandriesser und Udo Puschnig, Flüchtlingsbeauftragter des Landes Kärnten.
Rückfragehinweis: Büro LH Peter Kaiser, Büro LR Rolf Holub
Redaktion: Susanne Stirn
Fotohinweis: Büro LH Kaiser
Quelle: http://www.ktn.gv.at/27987_DE%2dktn%2egv%2eat.?newsid=25947&backtrack=27987